Betreuungsangebote

Die Betreuungsangebote der stationären Hilfe nach § 19 SGB VIII haben das Hauptziel, die jungen Frauen, Mütter und Väter auf ein selbständiges Leben mit ihrem Kind vorzubereiten. Die pädagogischen Angebote sind so konzipiert, dass sie die Mütter/Väter beim Hineinwachsen in die Elternrolle begleiten und diese zur Übernahme der elterlichen Verantwortung befähigen. Dabei orientieren sich die Hilfen an den jeweiligen Ressourcen, Vorstellungen und Möglichkeiten der Mütter/Väter und beziehen das familiäre und soziale Umfeld mit ein. 

Die Angebote beinhalten je nach Unterstützungsbedarf der Eltern die Betreuung im Haupthaus:

  • Intensivangebot Aufnahme-Erstdiagnostik sowie Verselbständigung und Verlaufsdiagnostik 

  • Regelangebot 

Dem Angebot des Trainingswohnens im Rahmen der Verselbständigung in Einzelapartments sowie in insgesamt fünf separaten Wohnungen im Familienhaus und auf dem Gelände der Diakonissenmutterhaus gGmbH. 

Nach Auszug aus den stationären Wohnangeboten ist eine ambulante Nachbetreuung in der eigenen Wohnung möglich.

Das Kindernest  bietet Kindern der Einrichtung im Alter von 0-3 Jahren eine Tagesbetreuung und gewährleistet, dass Säuglinge und Kleinkinder schulpflichtiger und/oder in Ausbildung befindlicher Mütter/Väter während der Abwesenheiten betreut werden.

Pädagogisches Arbeiten

Das Intensivangebotder Aufnahme und Erstdiagnostik richtet sich an junge Mütter/Väter mit ihren Säuglingen und Kleinkindern, die eine umfassende und engmaschige Begleitung benötigen. Sie bietet den Eltern mit ihrem Kind Schutz- und Schonraum um sich mit der Mutter-/Vaterrolle vertraut zu machen. Gleichermaßen zielen die Hilfeleistungen in dieser Wohnform auf die gesunde körperliche, seelische und geistige Entwicklung des Kindes ab

Die Mutter/der Vater wird für die Bedürfnisse des Kindes sensibilisiert und bei der Entwicklung einer Mutter/Vater-Kind-Bindung unterstützt. 

Alle Handlungen am Kind werden bis zum sicheren Handling durch die pädagogischen Mitarbeiterinnen begleitet, erläutert, trainiert und auch kontrolliert. Auch in der Nacht wird die engmaschige Betreuung durch ein Nachtwachenteam sichergestellt.  

Das Intensivangebot der Wohnetage ZWEIbeschreibt die Verselbständigung und Verlaufsdiagnostik und  wird mit zunehmender Kompetenz der Mütter und Väter bei der Versorgung des Kindes, analog zur Hilfeverlaufsplanung, der nächste Schritt in Richtung Eigenverantwortung und Selbständigkeit vorgenommen. Voraussetzung ist die Bereitschaft und (wachsende) Fähigkeit, den Alltag weitgehend selbständig zu strukturieren, sowie die Bereitschaft, Verantwortung für sich und das Kind zu übernehmen. Die Mütter/Väter sind in der Lage, die nächtliche Versorgung des Kindes zu gewährleisten.Das Trainieren von hauswirtschaftlichen Fähigkeiten, die Ordnung des eigenen aber auch des gemeinschaftlichen Wohnbereichs ist stärker gefordert als noch in der im gleichen Gebäude befindlichen Intensivbetreuung der Wohnetage EINS. 

Die Mütter/Väter erhalten die Möglichkeit, ihre Kinder im Kindernest betreuen zu lassen, während sie sich um eine berufliche Perspektive bemühen und/ oder die Schule besuchen oder als Vorbereitung darauf, einer einrichtungsinternen Beschäftigungsstruktur nachgehen. 

Wohngruppen mit einer intensiven Begleitung für junge Frauen/Männer und Mütter/Väter

  • Betreuungsschlüssel 1 : 1,28

Das Betreuungsform Regelangebot mit geringerem Betreuungsumfang ist als Übergangs- und Ablösephase angelegt und dient der zunehmenden Verselbständigung und der Erprobung der eigenständigen Lebensführung in geschütztem Rahmen. Das Regelangebot ist für Mütter/Väter mit ihren Kindern konzipiert, die verlässliche Fähigkeiten in der Selbstversorgung und Kinderpflege erworben haben, aber vorübergehend noch den beschützenden Rahmen der Einrichtung bedürfen. 

Das Regelangebot schließt an die Hilfen innerhalb des Angebotes der Verselbständigung und Verlaufsdiagnostik mit intensiver Betreuung an. Es ist gekennzeichnet durch die Reduzierung des Betreuungsumfangs bei deutlicher Orientierung an einem eigenständigen Wohnen. Das Regelangebot kennzeichnet die Verselbständigungsphase, in der der Wunsch nach Eigenständigkeit und Eigenverantwortlichkeit mit den realen Anforderungen abgeglichen und pädagogisch begleitet wird. Ziel dieser Stufe ist, den Ablöseprozess aus dem stationären Setting oder auch den Wechsel in das Angebot Trainingswohnen durch zunehmende Selbständigkeit und Eigenverantwortung unter Berücksichtigung des Kindeswohls zu gestalten.

Betreuungsschlüssel 1 : 2

Das Betreuungsangebot für Mütter/Väter im Trainingswohnen ist als Ablösephase angelegt und beschreibt die Hilfeleistung der Verselbständigung in separaten Trainingsapartments im Stammhaus und vollausgestatteten Trainingswohnungen auf dem Gelände. Das Trainingswohnen ist für Mütter/Väter mit ihren Kindern konzipiert, die verlässliche Fähigkeiten in der Selbstversorgung und der Versorgung ihrer erworben haben. Der Fokus des Trainingswohnens richtet sich auf eine eigenständige, geregelte Tagesstruktur, auf das verlässliche Wahrnehmen elterlicher Verantwortung und die berufliche Orientierung der Eltern. Sie dient zudem der Vorbereitung auf die Rückkehr bzw. den Start in eine eigene Wohnung.

Betreuungsschlüssel 1 : 3,5

Damit die Übergänge in die eigener Wohnung behutsam gestaltet werden, begleiten wir die jungen Familien im Übergang in die eigene Wohnung. Die ambulante Nachbetreuung der Familien erfolgt über Fachleistungsstunden.

Räumlichkeiten

Bereitschaftszimmer
Bereitschaftszimmer
Eltern-Kind-Appartment
Eltern-Kind-Appartment
Eltern-Kind-Appartment
Eltern-Kind-Appartment

    

Die Mütter/Väter leben mit ihren Kindern in abgeschlossenen Appartements auf Wohnetagen. Die Appartements haben Größen zwischen 20 und 24 Quadratmeter. Jeweils 4 Appartements bilden eine Wohngruppe.

Kosten

Hier gelten für Mutter/Vater und Kind Pflegesätze. Für Sonderaufgaben und Nachbetreuung werden Fachleistungsstunden (FLS) berechnet.

Rechtliche Hintergründe

Rechtliche Grundlage für die Unterbringung in den Wohngruppen ist der § 19 des SGB VIII („Kinder- und Jugendhilfegesetz“).